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COVID-19

Fragen und Antworten zur COVID19-Schutzimpfung

WARUM IST DIE IMPFUNG SO WICHTIG?
Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 trägt sowohl zum individuellen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei. Das Virus ist leicht übertragbar und kann auch durch asymptomatische Personen übertragen werden. Ein schwerer Verlauf von COVID-19 kann zum Lungen- und Multiorganversagen bis hin zum Tod führen. Das Risiko, schwer zu erkranken oder zu versterben, steigt mit zunehmendem Alter deutlich an.

WIE SICHER IST EIN SO SCHNELL ZUGELASSENER IMPFSTOFF GEGEN DAS CORONAVIRUS?
Ein Impfstoff wird erst nach ausreichender Überprüfung zugelassen. Für eine Zulassung muss in Studien mit Zehntausenden Probanden gezeigt werden, dass der Impfstoff wirksam, verträglich und sicher ist. Dies ist auch bei den COVID-19-Impfstoffen geschehen. Es wurden keine sicherheitsrelevanten Prüfschritte ausgelassen, aber Prozesse verschlankt und zeitgleich durchgeführt. Die derzeit in Deutschland verfügbaren Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson&Johnson haben diese Prüfung durchlaufen und werden für die bislang in Deutschland dominierenden Virusvarianten als geeignet zum Individualschutz und zur Bekämpfung der Pandemie angesehen. Sie helfen, schwere Krankheitsverläufe und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Nach der Zulassung erfolgt eine ständige Kontrolle, um die Wirksamkeit und auch mögliche Nebenwirkungen zu erfassen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nimmt Nebenwirkungen und Impfreaktionen zentral auf. Auch bei einer schnellen, aufgrund der Dringlichkeit in einzelnen Punkten vereinfachten Zulassung wie der Corona-Schutzimpfung, hat die Sicherheit der Impfstoffe oberste Priorität.

WELCHE IMPFREAKTIONEN WURDEN NACH EINER COVID-19-IMPFUNG BEOBACHTET?
Nach der Impfung kann es als Ausdruck der Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff zu Lokalund Allgemeinreaktionen kommen. Diese Impfreaktionen treten meist in den Tagen nach der Impfung auf und halten selten länger als drei Tage an. Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in der bisher mehrmonatigen Beobachtungszeit waren Schmerzen an der Einstichstelle (BioNTech: über 80 %; Moderna: über 90 %; Johnson & Johnson: über 40%) beziehungsweise Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle (AstraZeneca: über 60 %). Unter den häufigsten systemischen Reaktionen waren unter anderem Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen und Fieber zu beobachten (Detailangaben s. Aufklärungsmerkblätter). Die meisten Impfreaktionen sind bei jüngeren Personen etwas öfter zu beobachten als bei älteren. Ein Grund ist deren stärkere Immunreaktion. Bei AstraZeneca treten Reaktionen nach der 2. Impfung etwas seltener als nach der 1. auf; bei den beiden mRNA-Impfstoffen etwas häufiger nach der 2. Impfung.

AUF WELCHE MÖGLICHEN ANZEICHEN SOLLTEN MIT DEM ASTRAZENECA-IMPFSTOFF GEIMPFTE ACHTEN?
Sie sollten bei Symptomen wie starken anhaltenden Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Beinschwellungen, anhaltenden Bauchschmerzen, neurologischen Symptomen oder punktförmigen Hautblutungen umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Dies gilt insbesondere, wenn die Person über später als drei Tage nach der Impfung beginnende und dann anhaltende Kopfschmerzen klagt oder punktförmige Hautblutungen auftreten.

KÖNNEN FRAUEN MIT KINDERWUNSCH SICH GEGEN COVID-19 IMPFEN LASSEN?
Ja, die verfügbaren COVID-19 Impfstoffe wurden auch an Frauen mit Kinderwunsch getestet und für sicher und wirksam befunden. Bei der Aussage, dass die Impfung die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann, handelt es sich um eine Fehlinformation. In den umfangreichen klinischen Prüfungen gibt es keine Hinweise auf das Auftreten von Unfruchtbarkeit.

WAS WEISS MAN BISHER ÜBER DIE COVID-19-IMPFUNG UND SCHWANGERSCHAFT?
Zur Anwendung der COVID-19-Impfstoffe in Schwangerschaft und Stillzeit liegen aktuell keine Daten vor. Daher empfiehlt die STIKO die generelle Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht. In der Stillzeit hält es die STIKO für unwahrscheinlich, dass eine Impfung der Mutter für den Säugling riskant ist.

KANN MAN TROTZ IMPFUNG AN COVID-19 ERKRANKEN?
Ja, denn die Impfung bietet keinen 100-prozentigen Schutz. Zu einer Infektion kann es außerdem auch dann kommen, wenn sich jemand vor der Impfung oder in den ersten Tagen nach der Impfung angesteckt hat. Denn der Impfschutz tritt in der Regel erst sieben bis 15 Tage (je nach Impfstoff) nach der zweiten Impfdosis ein. DÜRFEN ODER SOLLEN SICH COVID-19-GENESENE AUCH IMPFEN LASSEN? Gemäß der STIKO-Empfehlung belegen die derzeit verfügbaren klinischen und immunologischen Daten eine Schutzwirkung für mindestens 6 bis 8 Monate nach SARS-CoV-2-Infektion. Daher sollte frühestens 6 Monate nach Genesung beziehungsweise Diagnosestellung eine COVID-19-Impfung erwogen werden. Hierbei reicht zunächst eine Impfstoffdosis aus.

WARUM SOLLTEN COVID-19-GEIMPFTE DIE INFEKTIONSSCHUTZMASSNAHMEN WEITERHIN BEACHTEN?
Die neuen Impfstoffe gegen COVID-19 versprechen einen guten individuellen Schutz vor einer Erkrankung. Trotzdem sollten auch Personen, die geimpft sind, bis auf Weiteres eine Maske tragen, sich an die Hygieneund Abstandsregeln halten und die Quarantänepflichten als Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet beachten. Denn auch wer geimpft ist, könnte noch zur Übertragung des Coronavirus beitragen. Kommt eine geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken. Es ist allerdings zurzeit noch unsicher, in welchem Maße auch Geimpfte nach Kontakt mit dem Erreger diesen vorübergehend noch in sich tragen und andere Personen anstecken können. Daher sollen auch sie als Vorsichtsmaßnahme – bis zum Vorliegen weiterer Studiendaten – die Maßnahmen beachten.

SOLLTEN ANDERE IMPFUNGEN WÄHREND DER CORONAVIRUS-PANDEMIE DURCHGEFÜHRT WERDEN?
Ja. Während der Pandemie wird das Gesundheitssystem stark belastet. Es ist wichtig, einen guten allgemeinen Gesundheitszustand in der Bevölkerung zu erhalten. Ein umfassender Impfschutz nach den aktuellen STIKO-Empfehlungen kann hierzu beitragen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Coronavirus durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte Impfung beeinflusst wird. Durch Impfungen wird der Impfling vor Infektionen geschützt, die ihn auch in der Pandemiezeit zusätzlich gefährden oder schädigen können. Zu anderen planbaren Impfungen soll ein Mindestabstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der Impfserie eingehalten werden (Notfallimpfungen sind davon ausgenommen).

Mehr Informationen: www.rki.de, www.pei.de, Aufklärungsmerkblätter COVID-19-Schutzimpfung