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Pneumokokken Impfung

Liebe Patienten,

um Komplikationen durch Pneumokokken oder RSV Viren mit z. T. sehr schweren Erkrankungen, auch mit Todesfolge, zu verhindern, sollten Sie unbedingt die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO beachten und sich umgehend bei Ihrem Hausarzt oder auch bei uns impfen lassen.

Pneumokokken Impfung verhindert schwere Pneumokokken Pneumonien an der bis zu 35 % der Patienten auf den Intensivstationen versterben.

Apexxnar ist der einzige von der STIKO empfohlene Pneumokokken-Impfstoff

Apexxnar ist ein Pneumokokkenpolysaccharid  Impfstoff (20 valent, adsorbiert) der eine viel höhere Potenz gegenüber den derzeit gefährlichen Pneumokokken Serotypen hat.

Diese gefährliche Serotypen sind in den bisherigen Pneumokokkenimpfstoffen Pneumovax und Prevenar nicht enthalten.

Die Impfung ist empfohlen für Erwachsene ab 60 Jahre und für Menschen mit relevanter Grunderkrankung, wie angeborene oder erworbenene Immundefekte, chronische Krankheiten wie COPD, Asthma, Lungenfibrose, cardiale Erkrankungen, Diabetes, Niereninsuffizienz und viele andere und anatomische und Fremdkörper assoziierte Risiken für Pneumokokken Meningitis.

Weiterhin bei beruflicher Indikation empfohlen: berufliche Tätigkeiten wie Schweißen und Trennen von Metallen die zu einer Exposition gegenüber Metall Rauchen einschließlich Metalloxidischen Schweißrauchen führen.

Deshalb 1 Praxisbesuch und
1x impfen mit APEXXNAR ( PCV )

Bitte denken Sie daran den gelben Impfungsausweis immer mit zu den Impfungen egal ob zum Hausarzt oder zu uns zu bringen.

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Denken Sie an die Influenzaschutzimpfung

In der kalten Jahreszeit wird wieder überall gehustet und geschnieft. Oft ist das nur ein grippaler Infekt, also eine Erkältung, manchmal aber die echte Grippe, auch Influenza genannt. Eine ernst zu nehmende Erkrankung, die von Viren verursacht wird. Typisch für die Grippe sind plötzlich eintretendes hohes Fieber, Halsschmerzen und trockener Husten sowie heftige Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Meist verschwinden die Beschwerden nach einigen Tagen. Manchmal kommt es jedoch zu Komplikationen wie Entzündungen von Lunge, Gehirn oder Herzmuskel. Dann kann eine Grippe auch lebensbedrohlich werden. Gegen die Grippe hilft nur eines: Ärmel hochkrempeln und sich impfen lassen.

Die Impfung ist die beste Maßnahme, um sich und andere zu schützen. Wer sich dennoch ansteckt, bei dem verläuft die Krankheit oft milder.

Vor allem Risikogruppen sollten sich impfen lassen. Dazu gehören Menschen über 60, aber auch alle anderen mit einem Grundleiden zum Beispiel einer chronischen Atemwegserkrankungen, Diabetes oder einer neurologischen Erkrankung. Schwangeren wird die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Bei einem Grundleiden auch schon früher.

Außerdem sollten sich alle schützen, die besonders viel Kontakte zu anderen haben.

Grundsätzlich kann sich aber jeder impfen lassen. Bei Risikogruppen übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Einige gesetzliche Kassen zahlen die Grippe- Schutzimpfung für alle ihre Versicherten. Wichtig ist: Jedes Jahr aufs Neue impfen lassen. Nicht nur, dass der Impfschutz mit der Zeit abnimmt, auch das Grippevirus verändert sich immer wieder. Daher wird der Impfstoff jährlich angepasst. Er schützt gegen die vier Virenstämme, von denen Experten annehmen, dass sie sich in der aktuellen Saison am stärksten verbreiten.

Für Personen ab 60 wird ein Hochdosis-Impfstoff empfohlen. Dieser enthält die vierfache Antigen-Menge und soll noch besser schützen. Beide Impfstoffe sind gut verträglich. Es kann zu einer Rötung an der Einstichstelle oder zu Muskelschmerzen kommen. Allergische Reaktionen und andere schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. Bei beiden Impfstoffen kann gleichzeitig auch eine COVID-19-Schutzimpfung durchgeführt werden. Die beste Zeit für eine Impfung ist der Herbst, also rechtzeitig vor der Grippewelle. Ab etwa zwei Wochen nach der Impfung ist der Körper ausreichend vor einer Ansteckung geschützt. Auch eine Impfung im Verlauf der Grippesaison kann noch sinnvoll sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, wann eine Impfung für Sie am besten ist. Je mehr Menschen geimpft sind, desto höher ist die Chance, dass sich Grippeviren erst gar nicht verbreiten. Kommen Sie gut geschützt durch den Winter!

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Wie der Klimawandel die Lunge schädigt

Der Klimawandel und die sich dadurch verändernden Umweltbedingungen haben deutliche Auswirkungen auf die Lungengesundheit der Menschen.

Die im Jahr 2020 geb. Kinder haben im Vergleich zu den in den 1960er-Jahren Geborenen eine fast siebenmal höhere Wahrscheinlichkeit im Laufe ihres Lebens schwere Hitzewellen zu erleben. Die Belastung mit Ozon, Feinstäuben sowie damit assoziierten Pollenextrakten steigt an. Bei Waldbränden oder bei der Düngung entstehen ultrafeine Stäube die tief in die Lunge gelangen.

Das Einatmen von Feinstäuben oft vermischt mit Stickoxiden und Ozon verändert die Immunantwort und führt zur Sensibilisierung bis zum allergischen Asthma bronchiale. Ein weiterer Pathomechanismus ist die Luftschadstoff bedingte Entzündung des Bronchialepithels. Dadurch kann ein nichtallergisches Asthma bei Infektionen oder nach Anstrengung getriggert werden.

Das Gewitterasthma kennen wir bereits seit längerem. Durch Starkwetterereignisse wird auch dieses zunehmen. Schon 1-2 Stunden vor Gewitterbeginn brechen die Pollen auf und die freiwerdenden Allergene binden sich an Feinstäube und werden besonders von Jugendlichen und Kindern bis in die kleinsten Bronchioli inhaliert.

Ozon stellt in den Städten aber auch auf dem Land eine Gesundheitsgefahr dar. Zwischen 2017 und 2019 wurde der damalige Grenzwert für die Ozonbelastung an 60 % der ländlichen Messstationen in Deutschland überschritten.

Die WHO hat im September 2021 den Grenzwert der Ozonkonzentration von 120ug/m³ auf 100 ug/m³ gesenkt. Hohe Ozonbelastung führt neben kurzfristigen Konsequenzen auch zu Langzeitfolgen:

Vermindertes Lungenwachstum bei Kindern. Eingeschränkte Lungenfunktion bei Jugendlichen und Erwachsenen. Vermehrte Chronisch obstruktive Bronchitiden.

Was können wir tun: oft laufen, das Fahrrad benutzen, uns engagieren für einen gut funktionierenden Öffentlichen Nahverkehr, regionale nachhaltige Ernährung, Verzicht auf Plastik, unverpackt einkaufen, …

Ein gesundes Bewegungspensum für Lunge und Herz- Kreislauf bedeutet 10.000 Schritte Gehen pro Tag. Es macht Freude – probieren Sie es aus.

Ihre Dr. Niederkorn-Schrader

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COVID-19

Impfungen: Was sich ändern wird – und ändern muss

Die COVID-19 Fälle steigen. Gleichzeitig auch die Virusinfekte der oberen Atemwege. Es gibt weiterhin keine Kapazität weder in den Kliniken noch in den Praxen. Die Mitarbeiter im Gesundheitssystem arbeiten weiterhin am Limit.

Sowohl schwere Influenza Erkrankungen ( Grippe ) als auch die Zahl der ambulant erworbenen Pneumonien ( Lungenentzündung )-CAP- steigen die letzten 10 Jahre ständig an.

In Deutschland müssen pro Jahr ca 250.000 Menschen mit CAP stationär behandelt werden. Die Todesrate der Pneumonien sind hoch. Die Impfraten gegen Influenza und Pneumokokken sind sehr schlecht. Nur jeder 3. lässt sich in den letzten Jahren gegen Influenza impfen.

Wir erwarten eine schlimme Influenza Epidemie mit einem 2. Gipfel im März nachdem die Influenza die letzten 2 Jahre wegen strikter Hygienemaßnahmen ausgefallen ist.

Die STIKO empfiehlt allen Menschen ab 60 Jahren die jährliche Influenzaschutzimpfung mit einem inaktivierten, quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff. Die Effektivität ist um 24 % höher als mit normalem Impfstoff.

Was können Sie tun:

Jeder chronisch Kranke, jeder über 60 Jahre braucht die 4. Coronaimpfung mit dem angepassten Impfstoff.

Jeder über 60 Jahre und auch jeder chronisch Erkrankte braucht die Influenzaschutzimpfung ab Mitte Oktober.

Strikte Hygienemaßnahmen wie auch die FFP 2 Maske.

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COVID-19

Aktuelles zu COVID-19

Die Pandemie ist nicht vorbei. In Südafrika gibt es bereits neue Mutationen von Omikron – B4 und B5, die aktuell entscheidend am Krankheitsgeschehen sind.Vor schweren Verläufen können wir uns nur durch eine ausreichende Immunisierung, durch die erforderlichen Impfungen schützen.

Unbedingt erforderlich sind weiterhin ausreichende AHA-Maßnahmen bei Kontakt mit anderen Menschen.Tragen Sie als gefährdete Menschen weiterhin, trotz Lockerungen, Ihre FFP2-Maske, achten Sie auf Hygiene und halten Sie Abstand. Patienten mit akuten Atemwegssymptomen bitte wir sich vorher telefonisch oder per E-Mail zu melden. Wir haben eine gesonderte Infektionssprechstunde. Alle chronisch kranken Patient*innen benötigen die 4. Impfung ( = 2. Booster Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ). 

Aktuell sind viel zu wenige Menschen durch eine ausreichende Impfung geschützt. HIV Patienten mit sehr schwerer Immunsupression brauchen sogar eine 5. Impfung. Es gibt die aktuellen Empfehlungen der STIKO. Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der 2. Booster Impfung. Ernste Nebenwirkung sind nicht zu erwarten. Auch mit Omikron gibt es langwierige Verläufe und auch Todesfälle. Aufgrund der aktuellen weltweiten Studienlage braucht jeder chronisch Kranke einen ausreichenden Impfschutz gegen Pneumokokken, Herpes Zoster und Influenza.

Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt die erforderlichen Impfungen. Den gelben Impfpass sollten Sie zum Hausarzt wie auch zu uns mitnehmen. Wir überprüfen den aktuellen Impfstatus. Die Influenzaschutzimpfung sollte rechtzeitig vor der Influenza Saison, Ende Oktober oder Anfang November, verabreicht werden. Auch Allergiker*innen benötigen diese Impfung. Sie schützt vor schwerer Influenza Erkrankung und Viruspneumonie. Diese kann auch wie bei SARS CoV2 dramatisch verlaufen und trotz aller Intensiv Medizinischer Versorgung auch zum Tod führen. Das betrifft selten, aber immer wieder, auch junge, sportliche Allergie- und Asthmapatienten.

Menschen über 65 sollten mit einem tetravalenten Grippe Impfstoff, z. B. Fluad* Tetra, geimpft werden um bei im Alter nachlassender natürlicher Immunabwehr (Immunoseneszens) ausreichend geschützt zu sein. Dieser Impfstoff ist mit einem Adjuvans verstärkt und verlängert somit die antigenspezifische Immunantwort. 

Bitte beachten Sie auch, dass wir aufgrund pandemiebedingter personeller Engpässe nicht jeden Patienten sofort einschieben können. Bitte melden Sie sich bei akuten Symptomen bei Ihrem Hausarzt. Nach telefonischer Kontaktaufnahme durch die Hausarzt Praxis werden Sie bei relevanter Erkrankung natürlich umgehend eingeschoben. Denken Sie bitte immer daran notwenige Vorbefunde, den Krankenhausbericht und den Medikamentenplan mitzubringen.Wir wünschen Ihnen und uns alles Gute für die kommenden Monate.

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COVID-19

Information 02-2022

Bei SARS-CoV-2 handelt es sich um ein nach wie vor vergleichsweise neues Virus, das sehr ansteckend ist, eine – vor allem bei zunehmendem Alter bzw. bestimmten Vorerkrankungen – schwer verlaufende Krankheit (COVID-19) verursachen kann und bei einem großen Teil der Infizierten auch zu länger anhaltenden Folgen führen kann (siehe dazu auch den FAQ- Abschnitt „gesundheitliche Langzeitfolgen“). Eine zielgerichtete Therapie steht noch nicht zur Verfügung. Aufgrund der hohen Übertragbarkeit und der Tatsache, dass ein relevanter Teil der Bevölkerung immer noch keinen ausreichenden Immunschutz gegen das Virus hat, kann es rasch zu hohen Fallzahlen mit schweren Erkrankungen, Todesfällen und einer Belastung des Gesundheitswesens kommen. Darüber hinaus können neue Virus-Varianten entstehen. Solche neuen Varianten können noch leichter als die bisherigen Varianten übertragen werden und unter Umständen häufiger zu schweren Krankheitsverläufen führen. Zwar steigt der Anteil der Bevölkerung, der entweder schon einmal infiziert war oder vollständig gegen das Virus geimpft wurde, jedoch ist der Anteil der nicht immunen Bevölkerung immer noch groß. Für Kinder unter 5 Jahre gibt es bislang zudem noch keine zugelassenen Impfstoffe. Im Herbst und Winter kann sich das Virus auch wieder leichter verbreiten (siehe „Gibt es eine Saisonalität bei SARS-CoV-2?“). Schließlich muss auch bedacht werden, dass in großen Teilen der Welt die Impffortschritte noch nicht so groß sind, so dass es dort zu hohen Inzidenzen und der kontinuierlichen Möglichkeit von Einträgen – auch neuer besorgniserregender Varianten – nach Deutschland kommen kann. Diese Konstellation erfordert, dass die empfohlenen Infektionsschutzmaßnahmen bis auf weiteres weitergeführt werden müssen, um die Fallzahlen in Deutschland so niedrig wie möglich zu halten. Dazu gehört, den Anteil der Bevölkerung mit vollständiger Impfung weiter zu erhöhen, aber auch, dass weiter Testangebote wahrgenommen und die klassischen Infektionsschutzmaßnahmen der Gesundheitsämter (Isolation Infizierter, Quarantäne von Kontaktpersonen) fortgesetzt werden.

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Größtmöglicher Schutz für unsere Schwerkranken

Vollständig immunisiert sind nach den aktuellen Vorgaben der Wissenschaftlichen Fachgesellschaften grundimmunisierte Menschen mit erfolgter Booster Impfung, also 3-fach Geimpfte. Diese Patienten benötigen keinen neg. Ag Schnelltest. Für Ungeimpfte oder nur 2-fach Geimpfte bitte beachten: Sie benötigen für die Untersuchung einen gültigen Ag Schnelltest (24 h). Nachweis muss vorgelegt werden. Genesene: Der Genensenenstatus wurde auf 3 Monate verkürzt. Bitte bringen Sie zu der Untersuchung einen neg. Ag Schnelltest mit  (24 h).

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Beschluss der STIKO zur 16. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung

Die STIKO ändert ihre Empfehlung zur COVID-19-Auffrischimpfung hinsichtlich des Impfabstandes. Wie das Epidemiologische Bulletin 2/2022 ausführt, kann die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff für Personen ≥18 Jahre bereits ab dem vollendeten 3. Monat nach Abschluss der Grundimmunisierung verabreicht werden.

Personen, die eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, sollen bis auf weiteres eine einmalige COVID-19-Impstoffdosis im Abstand von mindestens 3 Monaten zur Infektion erhalten.

Wegen des höheren Risikos für einen schweren COVID-19-Verlauf sollen ältere oder vorerkrankte Personen bei den Auffrischimpfungen unbedingt bevorzugt berücksichtigt werden.

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Fachliche Vorgaben für Genesenennachweise

mit Wirkung vom 15.01.2022:

Ein Genesenennachweis im Sinne der COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung und der Coronavirus-Einreiseverordnung muss aus fachlicher Sicht folgenden Vorgaben entsprechen:

a) Die Testung zum Nachweis der vorherigen Infektion muss durch eine Labordiagnostik mittels Nukleinsäurenachweis (PCR, PoC-PCR oder weitere Methoden der Nukleinsäureamplifikationstechnik) erfolgt sein

UND

b) das Datum der Abnahme des positiven Tests muss mindestens 28 Tage zurückliegen

UND

c) das Datum der Abnahme des positiven Tests darf höchstens 90 Tage zurückliegen.

Die Dauer des Genesenenstatus wurde von 6 Monate auf 90 Tage reduziert, da die bisherige wissenschaftliche Evidenz darauf hindeutet, dass Ungeimpfte nach einer durchgemachten Infektion einen im Vergleich zur Deltavariante herabgesetzten und zeitlich noch stärker begrenzten Schutz vor einer erneuten Infektion mit der Omikronvariante haben.

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Aktuelles zur Pneumokokkenimpfung

Das Immunsystem verändert sich im Rahmen des physiologischen Alterungsprozesses strukturell und funktionell. Es kommt im höheren Lebensalter zu einer eingeschränkten Immunantwort und damit zu einer erhöhten Empfänglichkeit für Infektionen. Diese altersbedingten Veränderungen müssen durch entsprechende Impfungen ausgeglichen werden. Die Infektionen im höheren Lebensalter präsentieren sich atypisch, der Verlauf ist schwerer als bei jüngeren Erwachsenen. Dies gilt insbesondere für die ambulant erworbene Pneumonie ( CAP ) mit einer hohen Sterblichkeit. Die Mortalität ist bei den Älteren doppelt so hoch als bei jüngeren Patienten.

Pneumokokken sind der häufigste Erreger der ambulant erworbenen Pneumonie. Es gibt über 90 verschiedene Kapsel-Polysaccharid Serotypen als mögliche Erreger beim Menschen. Für die Mehrzahl ( > 90 % ) der schweren Erkrankungen sind < 30% Serotypen verantwortlich. S.pneumoniae ist bei Erwachsenen die häufigste Ursache für die CAP und für 33-50 % aller Fälle verantwortlich, gefolgt von H.Influenza und Mycoplasma pneumoniae.

Die STIKO empfiehlt die Pneumokokken Impfung als Standardimpfung für alle Menschen > 60 Jahre. Die derzeit gültige Empfehlung sieht eine Standardimpfung mit dem 23-valenten Polysaccharid Impfstoff – Pneumovax. Die Auffrischung wird nach 6 Jahren empfohlen. Bei Patienten mit Immundefekten angeboren oder erworben durch schwere Erkrankungen wird eine sequentielle Impfung mit dem Konjugatimpfstoff Prevenar ( PCV 13 ) gefolgt von Pneumovax ( PPSV23) empfohlen. Die abnehmende Immunantwort im Alter (Immuneszens ) wird in den aktuellen  STIKO Empfehlungen nicht ausreichend berücksichtigt.

Demgegenüber werden die Kinder und Jugendlichen mit chronischer Erkrankung und unklarer Immunkompetenz durch die STIKO Empfehlung zur Impfung mit Prevenar besser geschützt. Nur mit der konsequenten Pneumokokken Impfung bei Kindern und Jugendlichen mit chron. Erkrankungen konnte die Inzidenz der Pneumonien im Kindesalter signifikant reduziert werden.Demzufolge auch bei den sie betreuenden Erwachsenen.

Die Gruppe der Hochaltrigen ist häufig von Multimorbidität betroffen. Diese Patientengruppe muss ausreichend gegen eine Pneumokokken Pneumonie geschützt werden mit der sequentiellen Impfung. Die im kommenden Jahr erwarteten  Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe der nächsten Generation können mit hoher Wirksamkeit wahrscheinlich alleine und ohne nachfolgende PPSV23 Impfung gegeben werden.

PPSV23  hat nur eine Wirksamkeit von 3.3 % . Bei > 80 jährigen nur 0%. Die Impfeffektivität mit  PCV 13 beträgt bei allen Patienten 11,9 %, in der Altersgruppe > 80 Jahre 11%.

Aktuelle Studie über den Einfluss der Pneumokokken Impfung mit Prevenar auf das Risiko einer COVID-19 Erkrankung ( Lewnard und Kollegen ): Bei den > 65 jährigen mit PCV13 geimpfen Patienten fand sich ein um 32 % niedrigere Inzidenz der COVID-19 Diagnose, eine um 32 % niederigere Hospitalisierungsrate aufgrund von COVID-19 und eine um 32 % niedrige Inzidenz von COVID-19 bedingen Todes. Es scheint eine Interaktion zwischen Streptokokkus pneumoniae und SARS-CoV -2-Virus im Respirationstrakt zu geben.

Dringend erforderlich ist deshalb die sequentielle Imfpfung mit PCV 13 gefolgt von PPSV23 von unseren Hochaltrigen und Multimorbiden Patienten und bei den Jüngeren mit schweren chronischen Erkrankungen und Immundefizienz mit niederschwelligem Zugang zum Impfangebot.

Bringen Sie doch zu jedem Besuch Ihren Impfpass mit . Wir werden den Impfstatus überprüfen und Sie gerne vollständig impfen um Sie optimal zu schützen.